Dienstag, 14. Juli 2009
(Di)Lemmas der Piratenpartei
Ein bisschen Gedankengruetze, die aus Ihren Verliesen befreit werden will. Heute zur Piratenpartei:
.. allerdings nur stichpunktartig.
Prioritaetenverschiebung - oder falsch gesetzte Prioritaeten:
anstatt derzeit - es ist nur noch wenig Zeit - noch fehlende Unterschriften fuer die fehlenden Bundeslaender zu sammeln, schaukelt man sich gegenseitig die Eier (O-Ton) und erfreut sich daran in StudiVZ & Co vorne zu liegen. Anstatt nun aber mit Pauken und Trompeten auf die Dringlichkeit der Unterschriftensammlung hinzuweisen begiesst man sich weiter mit Selbstbeweihraeucherung, ueberzeugt sich gegenseitig selbst und vermasselt es so unter Umstaenden, zur Bundestagswahl wirklich in (fast) allen Bundeslaendern gewaehlt werden zu koennen.
Realitaetenverzerrung:
alle Nase lang werden Pseudo Online Umfragen veroeffentlicht, die belegen sollen, wie stark die PP bei der BTW abschneiden koennte. Nun muss man man wissen dass aber nun mal die im Inet aktiven Piraten und Sympathisanten nur eine ganz kleine Minderheit der Gesamtbevoelkerung ausmachen, zugleich die Umfragen dadurch voellig unrepraesentativ sind. Man erliegt der Gefahr dies auf die reale Grundmenge der Wahlberechtigten zu uebertragen. die echten Sonntagsfragen diverser Forschungsinstitute stellen zum einen eine halbwegs repraesentative echte Stichprobe aus der Gesamtbevoelkerung dar und belegen darueber hinaus, dass es noch sehr viel - verdammt viel - zu tun gibt. Bei den grossen Parteien ist bspw. ueberhaupt kein grossartiger Abschwung zu erkennen. Ab und zu gewinnt die Linke Prozente, die die CDU verliert. Sonstige sind meist 4% wobei man beruecksichtigen muss , dass das ggf. auch Waehler z.B. der Pogo Partei (UPDATE: wurde vor kurzem vom Wahlausschuss NICHT als Partei anerkannt) sein koennten und der vielen anderen Mini-Parteien. Dass man in Studivz und co nun partei 1 ist bringt ueberhaupt nicht (viel), erst wenn man an der echten Sonntagsfrage was sieht darf man sich (dann dafuer um so mehr ) loben.
Der Fall Bodo Thiesen:
Druck durch Medien, die wieder mal oberflaechlich bzw. gar nicht recherchiert haben um was es genau geht. Andererseits auch Druck duch Parteimitglieder die austreten werden wenn man gleich wegen Mediendruck umfaellt, statt das intern sachlich zu debattieren und ein sauberes Verfahren abzuwickeln, wofuer die Transparenz der Partei ja eigentlich auch steht. Jetzt wurde mit 5:2 Stimmen entschieden ein Parteiausschlussverfahren anzustrengen. Man wird sehen muessen was passiert. So oder so wird man nicht alle befrieden koennen.
NERDistan, Kommunikationspolitik, Aktualitaet und "VorZensur":
Piraten sprechen von "Open Access" & Co. das versteht der Buerger von der Strasse aber ueberhaupt nicht. Man koennte gleichwohl ueber Acesulfam-K diskutieren. Zudem wirkt die PP Seite nicht sonderlich einladend fuer Beginner, bzw. nur Nerds wissen das zu schaetzen wie sie aufgebaut ist. Aber das kennen wir schon von der VDS Seite Auch fuer Drupal gibts schoene Designs - teilweise haben die Landesverbaende aber huebschere Seiten. Was mich dann noch stoert ist die mangelnde Aktualitaet auf der PP Seite und die Art und Weise wie kommuniziert wird. Artikel haben teilweise irrefuehrende Ueberschriften oder aber es wird nicht die Chance genutzt auf dringliche Dinge hinzuweisen, z.B. "DRINGEND: Noch fehlende Unterstuetzer-Unterschriften, Frist xx.07.2009". Kommentare werden darueber hinaus anscheinend vormoderiert, das ist ja eigentlich ok, aber dies geschieht anscheinend nur einmal am Tag
Mangelnde Kritikfaehigkeit:
Auch Artikel mit nur einem Fuenkchen negativer Wahrheit werden von einigen Piraten bzw. Sympathisanten in ehrverletzender Weise angegriffen bis hin zu Beschimpfungen. Dies dient keiner sachlichen Debatte und beschaedigt das Ansehen der Partei. Siehe auch Sascha Lobo - vielleicht mag er ja einige Dinge durchaus berechtigt kritisieren, auch wenn er selber wohl kein Heiliger ist. Kritik ist nicht per se boese, sondern kann sehr konstruktiv und anregend sein. Wenn man allerdings sogar den FIXMBR Autor mit Terroranrufen (ungefaehr "ich mach dich fertig, du Sau") nervt [Quelle: PiPaPo Podcast], zeigt das dass einzelne Sympathisanten dem Partei-Image deutlich schaden.
Hinter der Buehne:
Die Piraten sind derzeit noch voellig chaotisch "organisiert", was vermutlich daran liegt dass sie gerade extreme Mitgliedszuwaechse haben, alle irgendwas wollen, und das mal unter einen Hut bringen duerfte wohl nicht einfach sein. Noch haben sie kein Gesamtkonzept, was man ihnen aber nicht vorwerfen sollte, denn das hatten die Gruenen anfangs ja auch nicht unbedingt. Ich denke es ist zu hart von voelligen "Politik Anfaengern" gleich die Loesung aller Weltprobleme zu verlangen, eine 2006 erst gegruendete Partei (zum Vergleich: Gruene 1980 gegruendet) muss auch erst mal erwachsen werden.
Prioritaetenverschiebung - oder falsch gesetzte Prioritaeten:
anstatt derzeit - es ist nur noch wenig Zeit - noch fehlende Unterschriften fuer die fehlenden Bundeslaender zu sammeln, schaukelt man sich gegenseitig die Eier (O-Ton) und erfreut sich daran in StudiVZ & Co vorne zu liegen. Anstatt nun aber mit Pauken und Trompeten auf die Dringlichkeit der Unterschriftensammlung hinzuweisen begiesst man sich weiter mit Selbstbeweihraeucherung, ueberzeugt sich gegenseitig selbst und vermasselt es so unter Umstaenden, zur Bundestagswahl wirklich in (fast) allen Bundeslaendern gewaehlt werden zu koennen.
Realitaetenverzerrung:
alle Nase lang werden Pseudo Online Umfragen veroeffentlicht, die belegen sollen, wie stark die PP bei der BTW abschneiden koennte. Nun muss man man wissen dass aber nun mal die im Inet aktiven Piraten und Sympathisanten nur eine ganz kleine Minderheit der Gesamtbevoelkerung ausmachen, zugleich die Umfragen dadurch voellig unrepraesentativ sind. Man erliegt der Gefahr dies auf die reale Grundmenge der Wahlberechtigten zu uebertragen. die echten Sonntagsfragen diverser Forschungsinstitute stellen zum einen eine halbwegs repraesentative echte Stichprobe aus der Gesamtbevoelkerung dar und belegen darueber hinaus, dass es noch sehr viel - verdammt viel - zu tun gibt. Bei den grossen Parteien ist bspw. ueberhaupt kein grossartiger Abschwung zu erkennen. Ab und zu gewinnt die Linke Prozente, die die CDU verliert. Sonstige sind meist 4% wobei man beruecksichtigen muss , dass das ggf. auch Waehler z.B. der Pogo Partei (UPDATE: wurde vor kurzem vom Wahlausschuss NICHT als Partei anerkannt) sein koennten und der vielen anderen Mini-Parteien. Dass man in Studivz und co nun partei 1 ist bringt ueberhaupt nicht (viel), erst wenn man an der echten Sonntagsfrage was sieht darf man sich (dann dafuer um so mehr ) loben.
Der Fall Bodo Thiesen:
Druck durch Medien, die wieder mal oberflaechlich bzw. gar nicht recherchiert haben um was es genau geht. Andererseits auch Druck duch Parteimitglieder die austreten werden wenn man gleich wegen Mediendruck umfaellt, statt das intern sachlich zu debattieren und ein sauberes Verfahren abzuwickeln, wofuer die Transparenz der Partei ja eigentlich auch steht. Jetzt wurde mit 5:2 Stimmen entschieden ein Parteiausschlussverfahren anzustrengen. Man wird sehen muessen was passiert. So oder so wird man nicht alle befrieden koennen.
NERDistan, Kommunikationspolitik, Aktualitaet und "VorZensur":
Piraten sprechen von "Open Access" & Co. das versteht der Buerger von der Strasse aber ueberhaupt nicht. Man koennte gleichwohl ueber Acesulfam-K diskutieren. Zudem wirkt die PP Seite nicht sonderlich einladend fuer Beginner, bzw. nur Nerds wissen das zu schaetzen wie sie aufgebaut ist. Aber das kennen wir schon von der VDS Seite Auch fuer Drupal gibts schoene Designs - teilweise haben die Landesverbaende aber huebschere Seiten. Was mich dann noch stoert ist die mangelnde Aktualitaet auf der PP Seite und die Art und Weise wie kommuniziert wird. Artikel haben teilweise irrefuehrende Ueberschriften oder aber es wird nicht die Chance genutzt auf dringliche Dinge hinzuweisen, z.B. "DRINGEND: Noch fehlende Unterstuetzer-Unterschriften, Frist xx.07.2009". Kommentare werden darueber hinaus anscheinend vormoderiert, das ist ja eigentlich ok, aber dies geschieht anscheinend nur einmal am Tag
Mangelnde Kritikfaehigkeit:
Auch Artikel mit nur einem Fuenkchen negativer Wahrheit werden von einigen Piraten bzw. Sympathisanten in ehrverletzender Weise angegriffen bis hin zu Beschimpfungen. Dies dient keiner sachlichen Debatte und beschaedigt das Ansehen der Partei. Siehe auch Sascha Lobo - vielleicht mag er ja einige Dinge durchaus berechtigt kritisieren, auch wenn er selber wohl kein Heiliger ist. Kritik ist nicht per se boese, sondern kann sehr konstruktiv und anregend sein. Wenn man allerdings sogar den FIXMBR Autor mit Terroranrufen (ungefaehr "ich mach dich fertig, du Sau") nervt [Quelle: PiPaPo Podcast], zeigt das dass einzelne Sympathisanten dem Partei-Image deutlich schaden.
Hinter der Buehne:
Die Piraten sind derzeit noch voellig chaotisch "organisiert", was vermutlich daran liegt dass sie gerade extreme Mitgliedszuwaechse haben, alle irgendwas wollen, und das mal unter einen Hut bringen duerfte wohl nicht einfach sein. Noch haben sie kein Gesamtkonzept, was man ihnen aber nicht vorwerfen sollte, denn das hatten die Gruenen anfangs ja auch nicht unbedingt. Ich denke es ist zu hart von voelligen "Politik Anfaengern" gleich die Loesung aller Weltprobleme zu verlangen, eine 2006 erst gegruendete Partei (zum Vergleich: Gruene 1980 gegruendet) muss auch erst mal erwachsen werden.
Was die Piraten jetzt brauchen, ist eine starke, dezentrale Organisation. Ich nenne da mal die Wikipedia + Autoren + Admins als Beispiel, da funktioniert das, auch ohne zentralistische Strukturen ganz gut...
Die PP braucht folgende Dinge:
- Starke Organisation
- Gemeinsames Nachrichtenmedium, dass wirklich alle lesen und respektieren, zu dem einige Beitragen. Die Website derzeit ist gut, aber zu wenig konsequent und organisatorisch
- Mobilisierung des Mob. Der große Internetmob der jüngeren ist uns generell positiv gestimmt und ist leicht dazu zu bewegen was zu tun. Wir müssen hier ein Domino lostreten.
- Themenstärke.
Doch zur Zeit gibt es für mich keine alternative Partei, die ähnliche Themen angeht. Ich habe einfach keine Lust mehr die Wahl zwischen hellgrau und dunkelgrau zu haben. Es kann nicht mehr angehen, dass die großen Parteien mit Populismus und Ignorieren dieser Themen durchkommen.
Ich hoffe trotzdem, dass der ein oder andere Oberpirat sich diesen Artikel durchließt und sich dieser Kritikpunkte annimmt.
Ich weiss, alle 12 - 18-jährigen werden jetzt laut "Der-hat-ja-keine-Ahnung" schreien - vielleicht aber denkt von Euch mal jemand darüber nach, warum noch NIE eine Partei mit solch einem, oder ähnlichem Name(n) im Land- oder Bundestag saß,- oder auch nur eine unter der Mittelmässigkeit liegende Rolle spielte ??!
Na ja,- es reicht eben nicht, einen progressiven Namen zu haben..... der sich anhört, wie aus
Jim Knopf und die wilde 13